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Links – und ungezählte Browser-Fenster

Der jämmerliche Versuch, Besucher auf den eigenen Seiten zu halten …

… zeigt sich mitunter in der Anzahl der sich öffnenden Fenster, sobald man Links dieser Seiten bedient.

Suchergebnisse anschauen, Auswahl treffen, es öffnet sich DIE GEWÜNSCHTE SEITE. Deren Inhalt? Gleich Null. Neben dem verlinkten Logo, das einem zur selben Seite führt, darf man wählen: Deutsch, Englisch, Chinesisch oder so – in großen, bunten Flaggen. Man mag die eigene Muttersprache und drückt Deutsch. Und schon öffnet sich – wie aus Zauberhand – EIN ZWEITES FENSTER. Was will man sagen, das zweite Fenster ist auch in deutscher Sprache und von exakt der selben Aufmachung. Man ist immer noch am selben Ort, nur zwei mal. Schön, klicken wir auf irgendetwas mutmaßlich Interessantes … ein Bild, »bitte vergrößern« – klick: EIN DRITTES FENSTER öffnet sich. Kaum größer als das angeklickte Bild präsentiert sich in diesem neuen Fenster: das Bild!
Zurück zur zweiten Seite, »zum Shop«, EIN VIERTES FENSTER. Ein externer Link, gedrückt und, wen wundert es, EIN FÜNFTES FENSTER GEHT AUF.

Ist moderne Technik nicht wunderbar?!

Man geht in ein Geschäft, dann in ein zweites und steht immer noch verdoppelt und verdreifacht im ersten … das World Wide Web macht’s möglich, die vervielfachte Gleichzeitigkeit am selben Ort. – Warum nicht? Nun, weil es nervt, mich wenigstens nervt es gewaltig. Für fünf »Infos« dieser einen Website darf ich fünf (sich ungefragt geöffnete) Fenster schließen und mein Monitor springt aus seinem Rahmen. Warum? Weil ich schon selbstbestimmt einige Fenster oder Tabs geöffnet habe. Weil meine Verbindung langsam … mein Monitor klein ist … warum auch immer: es nervt.

Eine andere Kultur bitte …

Stellen Sie sich vor, Sie kaufen in einem Geschäft NICHTS. Beim Verlassen des Ladens öffnet man Ihnen die selbe Türe, durch die Sie hinein gekommen sind und wünscht einen ehrlich gemeinten …

Guten Tag!

Das macht Laune! Und einen guten Eindruck auch. Man kommt gerne wieder …

Und Ihren Namen, Ihre Adresse und Ihre Telefonnummer wollte auch niemand haben, nur weil Sie Auskunft über diese und jene Ware erhalten haben. Sehr freundlich, sehr nett!
Und das Tollste, Sie verlassen das Geschäft schnurstracks, ohne alle oder irgendwelche Abteilungen – nach schwedischer Möbelhaus-Strategie – (erneut) ablaufen zu müssen! Ein sehr nettes Geschäft.

Gewendet: Sie müssen sich vor dem Betreten des Ladens allererst anmelden!

Sie müssen sich erst anmelden!

Wenigstens dann, wenn Sie den Service in vollem Umfange genießen wollen. Keine Auskunft ohne Mitgliedschaft. So ist der moderne Gemüseladen und Bäcker von heute?

Sind Sie schon registriert? Was bin ich? – Nein!? Und warum überhaupt noch lange fragen?! Anmelden! ist der neue Ton des Internets. – NÖ! Mache ich aber nicht! Auch nicht, wenn man mich lockt: Jetzt kostenlos anmelden[Wer hier ein »Schnäppchen« wittert, irrt]. Auch nicht, wenn man mir schmeichelt: Lieber Gast (…) sind Sie schon angemeldet? NEIN! Ich habe Ihre Seite eben erst geöffnet! Und jetzt? Jetzt, lieber WWW-Akteur, klicke ich Sie wieder weg.

Jeder Hinz und Kunz will meine Daten, sofort, ständig, penetrant, in tausenden von Fensterlein: Anmelden, Passwort, Registrierung … So viele Passwörter kann sich kein Mensch merken!

Wie misslungen ist das denn, dass es darüber mittlerweile Anbieter im Netz gibt, die einem die hauseigenen Passwörter verwalten wollen?! Mit Passwort!

Und mein Zeigefinger wird vom Weg-Klicken sämtlicher Nada-Null-Fensterlein immer nervöser …

Die oberdreiste Variante: Sie kriegen diese kleinen Rott-Schrott-Fensterlein gar nicht mehr zu! Die kleben auf dem Inhalt und blockieren alles. Umwege sind dann angesagt, ein Parkour mit Hindernissen und Hinweisschildern – Sie mögen es im WWW schon erlebt haben: Wollen Sie sich später anmelden? oder gar:

Bitte bestätigen Sie, dass Sie unsere Webseiten verlassen möchten:
X

[Wahlweise:]

Wollen Sie diese Website wirklich verlassen?
Ja Nein

»Ja | Nein«? Natürlich will ich Euere Seite verlassen! Würde ich ansonsten den Ausgang suchen? Wie interpretieren Sie denn den Klick auf das Kreuz eines Tabs? Was soll das Aufklappen solcher Rott-Schrott-Nada-Zilch-Null-Nichts-Fähnchen?

Der neuste Trend, beim Verlassen der Webseite blendet noch rasch ein Fenster ein oder über: Wie fanden Sie unsere Seiten? Grinsendes Smiley empfiehlt ›Toll‹, weniger grinsendes Smiley

Pop-Up, via Smiley noch rasch die Gunst des Kunden abfragen Via Smiley noch rasch die Gunst des Kunden abfragen.

Ganz originell: rasch ein Einblenden eines Fensterlein zwecks Eintrag der E-Mail-Adresse für »News«. Korrespondiert vortrefflich mit der sinn-freien Frage, wie man dem Nutzer nach Verlassen der Webseiten rasch (und ungefragt) doch noch irgendwelche Informationen zukommen lassen könnte … Irgendwie seriös getarnter SPAM.

Derlei ist so überflüssig und nervtötend, wie die Akteure, die eine Antwort auf etwa folgende Frage suchen: Wie kann ich ein Fenster realisieren, dass immer im Vordergrund bleibt? Mein Vorschlag: Seite ausdrucken und auf den EIGENEN Monitor kleben.

Traurig. Eine wahrlich traurige Kultur von Klammeraffen. Äffchen im Netz, die via Technik und wahrhaftigen Dämel-Strategien verdrängen wollen, was der gemeine Nutzer, Sie und ich wollen – nämlich nur weg: erstes Fenster zu, zweites zu, drittes zu … Fähnchen zu … (und notfalls den ganzen Browser aus).

Ich stelle mir vor, jede Webseite würde diese Penetranz und diese Tricks an den Tag legen …

Kurz in den Garten, um an Rosen zu schnuppern …

Falls meine Website Ihnen (ungefragt) ein zweites Fensterlein öffnet, schreiben Sie mir, damit ich mich schämen mag …

Statt ungefragt neue Fensterlein und Tabs – die rechte Maustaste wählen … und selbst entscheiden.

Neue Fenster/Tabs öffnen via Maus oder Tastatur

Es mag sein …

… dass einige Nutzer des Internets um die Funktion nicht wissen: mit einem Klick auf die rechte Maustaste (oder auf die rechte Seite der Maus oder, sofern vorhanden, auf das Laufrad der Maus) über einem Verweis (Link) erscheinen Optionen etwa der Art: »Verweis in neuem Fenster öffnen« sowie »Link in neuem Tab öffnen«.

Menü Firefox, rechte MaustasteMenü Firefox, rechte Maustaste.

Denselben Dienst (nur etwas schneller) leistet die Taste der Tastatur mit der Aufschrift cmd ⌘ (gleich command ) bei MAC oder die SHIFT-Taste bei Windows: drauf drücken und gedrückt lassen, dann den Link anklicken und schon öffnet sich der Link von Ihnen selbst bestimmt in einem neuem Fenster oder Tab.
Keine Zauberei, leicht zu erlernen und mit etwas Übung entscheiden Sie, stets, ständig und ohne Penetranz, ob Sie die geöffnete Seite verlassen möchten oder parallel dazu eine zweite, dritte, vierte Seite öffnen möchten. Es ist Ihr Browser, Ihre Arbeitsumgebung.

zurück zur Seite Links (oder sich noch weiter informieren und Beispiele verstehen lernen:)

Vorteile dieses »Mehraufwands«

Sie haben keinen »Mehraufwand«. Wenn alle Links konsequent im selben Fenster aufgehen würden, wäre Ihr Surfen klar strukturiert. Sie entscheiden stets selbst, was passiert.

Dass Sie selbst entscheiden, was bei Ihnen zuhause vor Ihrem Computer passiert, dies wird von nicht wenigen Vertretern der schreibenden Zunft rund um Webseiten ungern gesehen. Unten finden Sie einige Beispiele mehr.

Das ungefragte Öffnen eines zweiten Tabs oder Fensters macht nur für den Betreiber der Website Sinn. Mehraufwand: vorherige Seite(n), die Sie verlassen wollen, schließen.

Beispiel Webseite »Welt der Rosen«

Ein ärgerliches Beispiel bietet ausgerechnet wieder eine Rosenseite, welt-der-rosen.de. Selbst wenn sie JavaScript in Ihrem Browser ausgeschaltet haben und zusätzlich die Einstellungen im Browser wählten, dass Pop-up-Fenster unterdrückt werden sowie keine (neuen) Fenster ungefragt geöffnet werden sollen, öffnet diese »Internetpräsenz« ignorant Links in neue Fenster.

Dieses Unterdrücken der Einstellungen Ihres Browsers ermöglicht ein Script auf »Welt der Rosen«, das diverse Links zugleich zu einem Po-up macht mit dem Ergebnis, dass Ihre Einstellungen »überlesen« respektive umgangen werden.

Es ist eine der aggressivsten Vorgehensweisen, um über die Köpfe der Browser-Anbieter und der Nutzer hinweg zu erzwingen, dass Links sich nach dem Geschmack und dem Willen des »Seiteninhabers« beliebig öffnen.

Diesem Unsinn Einhalt gebieten, beispielsweise beim Browser »Firefox«

Nutzen Sie den (zu empfehlenden) Browser »Firefox« (Mozilla), den Sie unter Windows, Mac oder Linux verwenden können, können Sie diesem Unsinn Einhalt gebieten. Denn Firefox ermöglicht es Ihnen, Einstellungen in der Konfiguration vorzunehmen.

Dies klingt abenteuerlicher als es ist. Sie sollten freilich – wie bei allen Dingen – nur das tun, was Sie auch verstehen – und nur das, was in diesem Fall der Browser selbst Ihnen erlaubt.

Die effizienteste Lösung, um diese Macke von solchen Seiten wie »Welt der Rosen« abzuschalten, finden Sie entsprechend unter folgendem Link, der zu den Hilfeseiten des Browsers führt, beschrieben: Support Mozilla [Internetpräsenz des Browsers; englisch].

Verkürzt und übersetzt: Geben Sie in die Adresszeile Ihres Browser-Fensters von Firefox »about:config« ein. Öffnen Sie diese Seite. Bestätigen Sie den Hinweis, dass Sie vorsichtig sein werden.
In der sich dann öffnenden Seite suchen Sie in der Liste folgenden Eintrag: browser.link.open_newwindow.
Am Ende der Zeile steht entweder der Wert »3« (Link öffnet sich im neuen Tap) oder »2« (Link öffnet sich in einem neuen Fenster).
In beiden Fällen doppelklicken Sie auf browser.link.open_newwindow. Die Zeile wird dann blau hinterlegt und es schiebt sich ein kleines Fenster auf, in der Sie gebeten werden, den Wert zu ändern. Was Sie dann auch tun. Schreiben Sie da eine »1« rein. Die steht für: Links öffnen sich im selben Tab (bzw. im selben Fenster).
Die von Ihnen gemachte Änderung bestätigen Sie dann, das eingeschobene Fenster schließt wieder von selbst und Sie sehen Ihren geänderten Eintrag:

about:config, FirefoxBenutzer definierte Einstellung im Firefox

Wert 1: Alle Links öffnen sich nun als »Standard« im selben Fenster.

Jetzt können »Seiteninhaber« ihr JavaScript schreiben, bis die Finger taub sind: Der Nutzer bestimmt wieder, wie der hauseigene Browser sich verhält.

Dies funktioniert nicht nur bei »Welt der Rosen« (bei der ansonsten sogar das Ausschalten von JavaScript in der Konfiguration des Browsers nicht hilft!), sondern auch bei Suchmaschinen wie (die ansonsten zu empfehlende Suchmaschine) »MetaGer«, die im Standard auch meint, bestimmen zu müssen, dass die Links der Suchergebnisse in weiteren Fenstern aufgehen.

Diese Entscheidung treffen Sie mal lieber selbst!

Und bitte, lassen Sie sich von niemanden weis machen, es sei ein Art Urheberrecht der Betreiber und doch ganz nützlich für den mutmaßlich unmündigen, unerfahrenen, etwas dümmlich geratenen Nutzer, dass nicht er, sondern der Betreiber der Website entscheidet, was auf Ihrem, dem heimischen Desktop passieren soll und was nicht.[*]

[*] Eine gute Übersicht, mit welchen Fragen sich Web-Gestalter plagen, um Sie und mich zu quälen.

Wägen Sie die Für und Wider zu separates Fensterlein ungefragt auf – oder doch lieber nicht selbst ab:
www.peterkroener.de, Warum target="_blank" nervt und verboten gehört
www.wemaflo.de, Sollte man target="_blank" noch benutzen?
www.computerbase.de, Frauen über 40 sind nicht sehr vertraut mit dem Internet (…)
Beim letzten Link wurde es mir leicht schummerig. Viel mehr »Substanz« zeigen die Befürworter der separaten Fensterlein nicht. Jedoch Kreativität, ihren Willen Ihnen gegenüber durchzusetzen:

Derlei geht nur bei aktiviertem JavaScript im Nutzer-Browser; der Missbrauch von JavaScripts führt über den möglicherweise nützlichen Einsatz hinweg zu der Empfehlung, diese Programmiersprache nicht einzusetzen respektive JavaScript im Browser zu deaktivieren. Da nicht wenige derartige Techniken dem Internet Explorer eigen sind – »proprietäre« Ideen aus dem Haus Microsoft – wäre es einer Überlegung wert, auch diesen Browser zu deaktivieren.
Wie dem auch sei:

Wenn eine Webseite Sie anhält, JavaScript zu aktivieren oder gar Downloads anbietet, macht es Sinn zu überprüfen, ob der zu erwartende Inhalt dies wert und die Seite vertrauensvoll ist.

Hinweise bei Ihrer Recherche, wo das Öffnen eines separaten Tabs/Fensters Sinn macht, lassen sich möglicherweise finden … und die gute Sitte der Betreiber, deutlich darauf hinzuweisen.
Ein Beispiel wäre das Bereitstellen einer umfangreichen PDF-Datei mit langer Ladezeit; der Nutzer könnte die Zeit für das Laden der Datei in einem zweiten Fenster anderweitig nutzen. Ein zweites Beispiel: Bei umfangreichen Bestellungen könnte es helfen, die Bestellliste in einem separaten Fenster verfügbar zu haben.
Dergleichen Szenarien jedoch zeigen auch, dass der Benutzer diesen »Service« überhaupt nicht benötigt; im Falle der PDF-Datei sollte eher auf deren Umfang hingewiesen werden, im Falle der Bestellliste allein auf die Möglichkeit eines möglicherweise hilfreichen zweiten Fensters. Reichlich Service – und Sie bestimmen weiterhin selbst, ob Sie es für zweckmäßig, nützlich oder hilfreich erachten, weitere Fenster zu öffnen …

Ich gehe noch einen Schritt weiter und behaupte: Webseiten, die Links im selben Fenster öffnen, lohnen. Alle anderen, die an meinem Browser herum-kaspern mit Pop-ups und ungezählten Fensterlein, lohnen nicht. Es ist das Ergebnis von einigen Dutzend Seiten, die ich allein für das Schreiben dieser Seite aufgesucht habe. Kleingeister mit Null-Inhalten suchen und verarbeiten Tricks, um jede Art von Aufmerksamkeit zu bekommen. Ausnahmen bestätigen hier selten die Regel.

Stellen Sie sich einfach vor, die Fernbedienung Ihres Fernsehers könnte vom jeweiligen aufgerufenen Sender (etwa »ARD«) dahingehend beeinflusst werden, dass beim Umschalten das zweite Programm (etwa »ZDF«) und alle folgenden Programme unvermittelt und nach belieben in einem separaten Fensterlein erscheinen. Ein Kauderwelsch in Ton und Bild; insbesondere, wenn Sie ein Freund des »Zapping« sind …

Das (ungefragte) Öffnen weiterer Fenster macht weder beim Fernsehen noch in Ihrem Browser Sinn. Es sei denn, SIE entscheiden darüber.